MARKTREDWITZ St. Bartholomäus
Eine Kirche aus Marmor
Die St.-Bartholomäus-Kirche in Marktredwitz ist wohl die einzige Kirche Oberfrankens, die größtenteils aus einem echten Marmor erbaut ist,
aus Wunsiedler Marmor! Die verwendeten Naturwerksteine innen und außen spiegeln die einzelnen Bau- bzw. Wiederaufbauphasen der Kirche wider.
Kultur- und stadtgeschichtlich hervorzuheben sind auch die kunstvoll herausgearbeiteten Marmor-Epitaphe an der Außenwand der Kirche wie auch
im nahen Kirchpark. Der Wunsiedler Marmor lässt sich aber auch andernorts in Marktredwitz entdecken.
Der älteste Teil der evangelischen Stadtkirche ist der verputzte ehemalige Bergfried "Luginsland" auf der Nordwestseite. Dieser ist ein Überrest
des einstigen Schlosses der Herren von Redwitz und wurde 1384 in den ersten Kirchenbau integriert. Um 1480 entstand der gotische Chor. Sowohl
für die spitzbogigen Fenster mit ihren Maßwerken als auch für die Strebepfeiler wurde Sandstein verwendet. Dieser lässt sich regional jedoch
nicht eindeutig zuordnen (vermutlich Benker Sandstein aus dem Raum Kemnath). Dort, wo nicht verputzt, sind die Sockelsteine aus Marmor zu
erkennen.
Die Mauersteine des dreischiffigen Langhauses, das um 1502 in seiner heutigen Form entstanden ist und architektonisch
bereits die Merkmale der Renaissance trägt, bestehen nahezu ausschließlich aus Wunsiedler Marmor. Die vier tragenden Pfeiler für das 1522
aufgesetzte Gewölbe und die Gurtbögen im Mittelschiff der Kirche sind ebenfalls aus Marmor so wie auch die außen an das Langhaus
angesetzten Strebepfeiler.
Für die Strebepfeiler und den Sockel wurden aus statischen Gründen regelmäßige Quader verwendet, wohingegen in der Mauerwand oft
ungleiche Quader und Bruchsteine eingesetzt sind. Unter dem ursprünglich vorhandenen Putz waren diese ohnehin nicht sichtbar. 1925
entschieden die Restauratoren, den Putz nur andeutungsweise aufzutragen. Sowohl im Mauerwerk als auch in den Strebepfeilern wurde bei
Reparaturarbeiten oft Granit eingesetzt.
Der Vorbau vor dem Südportal ist durch Überbauung des Zwischenraums zweier Strebepfeiler entstanden (spätgotisch, aber mehrfach
überarbeitet). Der spitze Öffnungsbogen ruht auf profilierten Kragsteinen, die wiederum einfachen Kragsteinen aufsitzen. In der Bogenmauer
ist rechts eine Flachnische eingelassen. Öffnungsbogen, Kragsteine und Flachnische bestehen aus Granit. Für Sockel und den unteren Teil der
beiden Pfeiler wurden Granit und Marmor verwendet, für den größten Teil der Bogenmauer unregelmäßige Marmorquader, teils Bruchsteine.
Der Kirchturm wurde erst 1825 im klassizistischen Stil errichtet. Die Fassadensteine sind ausschließlich Granit. Weitere Details zu
den an der Stadtkirche verwendeten Naturwerksteinen siehe die Abbildungen.
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E-Mail: touristinfo(@)marktredwitz.de
Internet: www.marktredwitz.de Jetzt aufrufen